Private Krankenversicherung: Vor und Nachteile im Fokus

Was sind die Hauptunterschiede zwischen der GKV und der PKV

Gesetzliche Krankenversicherung:

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV) unterscheiden sich in verschiedenen Aspekten. In der GKV richtet sich der Beitrag nach dem Einkommen und folgt dem Solidaritätsprinzip, bei dem alle Versicherten die gleichen Leistungen erhalten, unabhängig von ihrem Beitrag. Die GKV bietet einen umfangreichen Leistungsumfang, der medizinisch notwendige Behandlungen, Arzneimittel und Vorsorgeuntersuchungen umfasst. Als gesetzlich Versicherter hat man jedoch eine begrenzte Wahlfreiheit bei Ärzten und Kliniken. Zudem können längere Wartezeiten auftreten.

Private Krankenversicherung:

Im Gegensatz dazu richtet sich der Beitrag in der PKV individuell nach Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsumfang (Äquivalenzprinzip). PKV-Versicherte haben eine größere Wahlfreiheit bei der Auswahl von Ärzten und Kliniken sowie bei zusätzlichen Leistungen. Allerdings findet bei der PKV eine Risikoprüfung statt, bei der Vorerkrankungen zu höheren Beiträgen oder Leistungsausschlüssen führen können. Die PKV bietet oft einen erweiterten Leistungsumfang über den gesetzlichen Standard hinaus.

Vergleich des Leistungsspektrums: GKV vs. Private PKV

Gesetzliche Krankenversicherung:

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) unterliegt in Deutschland dem Wirtschaftlichkeitsgebot, wie im fünften Sozialgesetzbuch unter Paragraf 12, Absatz 1 festgelegt ist. Das bedeutet, dass die Leistungen der GKV ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein müssen und das Maß des Notwendigen nicht überschreiten dürfen. Nicht notwendige oder unwirtschaftliche Leistungen können von Versicherten nicht in Anspruch genommen werden und werden von den Leistungserbringern und Krankenkassen nicht bewilligt. Dadurch können die Leistungen in der GKV begrenzt sein und es kann zu Kürzungen oder Zuzahlungen kommen.

Die konkrete Umsetzung des Wirtschaftlichkeitsgebots stellt sicher, dass das System der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland effizient und nachhaltig operieren kann. Angesichts der demographischen Veränderungen und der steigenden Gesundheitskosten ist die Einhaltung des Wirtschaftlichkeitsgebots unerlässlich.

Private Krankenversicherung:

Die private Krankenversicherung (PKV) bietet im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Bezug auf die Leistungen klare Vorteile. Da die PKV nicht dem Wirtschaftlichkeitsgebot unterliegt, können Versicherte von erweiterten Leistungen profitieren. Dazu gehören beispielsweise in bestimmten Tarifen die freie Wahl des Chefarztes, die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer sowie die Möglichkeit, sich von Spezialisten behandeln zu lassen. Diese zusätzlichen Leistungen bieten einen höheren Komfort und ermöglichen eine individuellere medizinische Betreuung.

Ein weiterer Vorteil der PKV ist die kürzere Wartezeit für Termine und Behandlungen. Durch die Möglichkeit, Ärzte und Kliniken frei zu wählen, entfallen oft lange Wartezeiten, die in der GKV aufgrund begrenzter Kapazitäten auftreten können. Dies ermöglicht den Versicherten der PKV einen schnelleren Zugang zu medizinischer Versorgung und eine schnellere Diagnosenstellung.

Was sind weitere Vorteile des privaten Krankenversicherungssystems?

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Als privat versicherte Person haben Sie den Vorteil, kürzere Wartezeiten bei Ärzten zu genießen. Dies liegt daran, dass Ärzte für ihre erbrachte Leistung höhere Rechnungen ausstellen können. Obwohl es bedauerlich ist, dass dies zu einer ungleichen Behandlung führen kann, bedeutet es für Sie konkret, dass Sie schneller Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Dies kann besonders in dringenden Fällen oder bei der Bewältigung gesundheitlicher Probleme von Vorteil sein, da Sie schneller Untersuchungen, Diagnosen und Behandlungen erhalten können.

Das Baukastenprinzip der Leistungen in der privaten Krankenversicherung ermöglicht es Ihnen, Ihre gewünschten Leistungen transparent selbst zusammenzustellen. Dies bedeutet, dass Sie nur für die Leistungen bezahlen, die Sie wirklich versichern möchten. Private Krankenversicherer bieten eine Vielzahl von Tarifen mit unterschiedlichen Sonderleistungen an, und Sie haben die Flexibilität, Ihren individuellen Wunschtarif zu gestalten.

Mit dem Baukastenprinzip können Sie bestimmte Leistungen nach Bedarf hinzufügen oder entfernen. Wenn Sie beispielsweise Wert auf alternative Heilmethoden legen, können Sie die Kosten für Behandlungen beim Heilpraktiker einschließen. Wenn Sie regelmäßig eine Brille benötigen, können Sie Brillenleistungen in Ihren Tarif aufnehmen. Darüber hinaus können Sie auch zusätzliche Leistungen wie Kuraufenthalte oder bestimmte Therapien nach Ihren persönlichen Bedürfnissen wählen.

Premiumleistungen im Krankenhaus, wie die Garantie vom Chefarzt behandelt zu werden oder die Unterbringung im Ein- oder Zweitbettzimmer, sind wichtige Leistungsbausteine für viele Kunden. Sie ermöglichen eine erstklassige medizinische Versorgung, mehr Privatsphäre und Komfort während des Krankenhausaufenthalts und verkürzte Wartezeiten für Tests und Behandlungen. Diese Premiumoptionen können den Genesungsprozess effektiver und angenehmer gestalten.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) gibt es häufig bessere Zahnleistungen im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung. In den besten PKV-Tarifen werden sämtliche Zahnbehandlungen bis zu 100% erstattet. Dies ermöglicht den Versicherten den Zugang zu umfassenden zahnmedizinischen Versorgungsleistungen, einschließlich Implantaten und Keramikkronen. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, die hier oft nur begrenzte oder gar keine Zuschüsse bietet, können Versicherte in der PKV von einer qualitativ hochwertigen Zahnbehandlung profitieren. Diese zusätzlichen Leistungen bieten eine umfassende und optimale zahnärztliche Versorgung und geben den Versicherten die Möglichkeit, ihre Zahngesundheit bestmöglich zu erhalten.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) haben Versicherte oft den Vorteil, bei den besten Ärzten und Zahnärzten behandelt zu werden. Obwohl Ärzte und Zahnärzte in Deutschland normalerweise gemäß der Gebührenordnung (GOÄ und GOZ) begrenzt sind, können spezialisierte Fachärzte in der freien Wirtschaft über dem 3,5-fachen Satz der Gebührenordnung abrechnen. Ein hochwertiges Versicherungsvertragswerk eines privaten Krankenversicherers übernimmt diese Kosten in der Regel, selbst wenn es sich um Spezialisten im Ausland handelt.

Durch die Wahl eines entsprechenden PKV-Tarifs haben Versicherte die Möglichkeit, von einer erweiterten Kostenerstattung zu profitieren, die auch die Behandlung bei renommierten Spezialisten abdeckt. Dies ermöglicht den Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung und ermöglicht es den Versicherten, von Fachwissen und innovativen Behandlungsmethoden zu profitieren, die möglicherweise über die Standardversorgung hinausgehen.

In einigen Tarifen der privaten Krankenversicherung besteht die Möglichkeit, eine Beitragsrückerstattung zu erhalten, sofern im Laufe eines Jahres keine Rechnungen bei der Versicherung eingereicht wurden. Die Höhe der Rückerstattung liegt in der Regel zwischen ein bis sechs Monatsbeiträgen. Dies kann dazu führen, dass Versicherte unsicher sind, ob sie ihre gesammelten Rechnungen einreichen sollten oder nicht.

Ein guter Versicherer unterstützt seine Kunden bei dieser Entscheidung und hilft dabei, den größten Vorteil zu ermitteln. Dies kann bedeuten, dass der Versicherer berechnet, ob die eingereichten Rechnungen den Wert der potenziellen Beitragsrückerstattung übersteigen würden. Auf diese Weise wird den Versicherten geholfen, eine informierte Entscheidung darüber zu treffen, ob es sinnvoller ist, die Rechnungen einzureichen oder auf die Beitragsrückerstattung zu setzen.

Ein interessanter Aspekt betrifft die Vorsorgeuntersuchungen und ihre Auswirkungen auf Beitragsrückerstattungen in der privaten Krankenversicherung. Jeder Versicherte sollte regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. In unserem Blogartikel „Erläuterung des Selbstbehalts und der Beitragsrückerstattung bei Vorsorgeuntersuchungen in der PKV“ erfahren Sie mehr über die Zusammenhänge und wie sich Vorsorgeuntersuchungen auf die Beitragsrückerstattungen auswirken. Klicken Sie hier, um den Artikel zu lesen und weitere Informationen zu erhalten.

In der privaten Krankenversicherung (PKV) sind Leistungskürzungen nicht möglich, da das, was vertraglich festgelegt wurde, grundsätzlich über die gesamte Laufzeit des Vertrages bestehen bleibt. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung, wo es in der Vergangenheit viele Leistungskürzungen gab, um das Gesundheitssystem zu stabilisieren, bietet die PKV langfristige Garantien für die vereinbarten Leistungen.

Die individuellen Leistungen und Deckungsumfänge werden in den Versicherungsverträgen festgelegt und bleiben während der Vertragslaufzeit unverändert. Dadurch haben die Versicherten die Gewissheit, dass ihre vereinbarten Leistungen auch in Zukunft garantiert sind und nicht willkürlich gekürzt werden können.

Es ist nicht empfehlenswert, den Hauptgrund für einen Wechsel in das private Krankenversicherungssystem darin zu sehen, Geld im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung einzusparen. Die Einsparungen können variieren und sind nicht garantiert. Es ist jedoch ratsam, dass einkommensstarke Selbstständige, Angestellte mit einem Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) und Beamte einen Wechsel des Krankenversicherungssystems ernsthaft in Betracht ziehen sollten.

Wenn Einsparungen durch einen Wechsel des Krankenversicherungssystems erzielt werden, ist es wichtig, diese Ersparnisse sinnvoll zu nutzen. Eine Möglichkeit besteht darin, die eingesparten Gelder in ein Gesundheitskonto zu investieren, das sowohl als Depot für Gesundheitsausgaben als auch für die Altersvorsorge genutzt werden kann.

Ein Gesundheitskonto ermöglicht es Versicherten, Geld für zukünftige Gesundheitskosten anzusparen und gleichzeitig eine langfristige finanzielle Absicherung im Alter aufzubauen. Durch eine kluge Investition der Einsparungen in ein Gesundheitskonto können Versicherte sicherstellen, dass sie im Bedarfsfall über ausreichende Mittel für medizinische Behandlungen und auch für die Altersvorsorge verfügen.

Wer darf in die Private Krankenversicherung wechseln?

Die Entscheidung, ob eine private Krankenversicherung die richtige Wahl ist oder ob man sich lieber auf das gesetzliche System verlässt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jeder sich privat versichern kann. Angestellte müssen versicherungsfrei sein und ein Einkommen oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) von 66.600 Euro pro Jahr oder 5.550,00 Euro monatlich verdienen (Stand: 2023). Selbstständige hingegen sind in der Regel versicherungsfrei und können unabhängig von ihrem Einkommen die Entscheidung treffen, welches System für sie am besten geeignet ist.

Besonders interessant ist die private Krankenversicherung für Beamte, da sie von den jeweiligen Bundesländern durch Beihilfen besonders gut gefördert werden und nur geringe Eigenbeiträge leisten müssen. Dies macht die private Krankenversicherung zu einer attraktiven Option für Beamte, die von den umfassenden Leistungen und der individuellen Gestaltungsmöglichkeit profitieren können.

Es ist wichtig, dass jeder Einzelne seine persönlichen Bedürfnisse, finanziellen Möglichkeiten und individuellen Umstände sorgfältig abwägt, um die richtige Entscheidung zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung zu treffen. Eine ausführliche Beratung durch Experten kann dabei helfen, die individuell beste Lösung zu finden.

Was sind die potenziellen Risiken in der Privaten Krankenversicherung?

Ein wichtiger Aspekt ist Ihr Gesundheitszustand und mögliche Risikozuschläge. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung können private Krankenversicherer Anträge aufgrund individueller Gesundheitszustände ablehnen oder hohe Zuschläge verlangen. Eine professionelle Beratung und die Durchführung von Risikovoranfragen bei verschiedenen Versicherern können helfen, diese Risiken besser einzuschätzen.

Es ist wichtig, sowohl die Kosten als auch die Beiträge bei der Auswahl einer Krankenversicherung sorgfältig zu berücksichtigen. Premium-Tarife bieten zwar umfangreichere Leistungen, gehen jedoch oft mit höheren Beiträgen einher. Es ist entscheidend, Ihre finanziellen Möglichkeiten und Prioritäten zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass der Tarif für Sie angemessen ist.

Darüber hinaus ist es äußerst wichtig, ein maßgeschneidertes Investitionskonzept zu erstellen, um möglichen Beitragssteigerungen über die Vertragslaufzeit vorzubeugen. Dabei kann es sinnvoll sein, mögliche Einsparungen gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung in den ersten Versicherungsjahren am Kapitalmarkt anzulegen.

Wenn Sie sich mit dem Kapitalmarkt nicht vertraut fühlen oder weitere Informationen wünschen, klicken Sie bitte auf den folgenden Link, um mehr zum Thema zu erfahren: ‚Die Vorteile einer Depotanlage am Kapitalmarkt‚.

Ein weiterer Faktor betrifft die Mitversicherung von Familienangehörigen. Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung sind Ehepartner oder Kinder in der privaten Krankenversicherung nicht automatisch kostenlos mitversichert. Dadurch können zusätzliche Kosten entstehen, die bei der Planung und Budgetierung berücksichtigt werden sollten.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Die Beiträge in der privaten Krankenvollversicherung in Deutschland sind zwischen 2011 und 2021 durchschnittlich um 3,0% pro Jahr gestiegen, während die Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung um 3,3% pro Jahr zulegten. Der Anstieg der Beiträge ist auf die Kostenentwicklung im Gesundheitssystem zurückzuführen. Wenn die tatsächlichen medizinischen Kosten in einem Geschäftsjahr einen bestimmten Schwellenwert überschreiten, ist es einem privaten Krankenversicherer gestattet, die Beiträge für das Versicherungskollektiv anzupassen. Beitragssteigerungen in der privaten Krankenversicherung treten in der Regel sprunghaft auf und nicht in aufeinanderfolgenden Jahren.

Eine umfassende Recherche und Auswahl eines vertrauenswürdigen Versicherers und geeigneten Tarifs können dazu beitragen, das Risiko hoher Beiträge im Alter zu reduzieren. Es ist auch ratsam, eine sinnvolle Altersvorsorge in Betracht zu ziehen, um die finanzielle Belastung durch Krankenversicherungsbeiträge im Alter zu mildern. Durch frühzeitige Planung und den Abschluss einer Anwartschaftsversicherung können Versicherte ihre Beiträge langfristig stabil halten. Zudem sollten individuelle Bedürfnisse, finanzielle Möglichkeiten und Vertragsbedingungen berücksichtigt werden, um eine maßgeschneiderte Lösung zu finden und das bestmögliche Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen. Eine professionelle Beratung durch Experten kann dabei unterstützen, fundierte Entscheidungen zu treffen und das persönliche Risiko hoher Beiträge im Alter zu minimieren.

Nach einer durchgeführten Behandlung erhalten Sie als Versicherter eine Rechnung vom behandelnden Arzt, die Sie eigenständig begleichen müssen. Anschließend können Sie diese Arztrechnung bei Ihrer privaten Krankenversicherung einreichen und je nach Ihrem Versicherungstarif einen bestimmten Anteil oder die vollen Behandlungskosten erstattet bekommen.

Die Einreichung der Arztrechnungen erfolgt heutzutage oft über spezielle Apps der privaten Krankenversicherer oder auf traditionellem Wege per Post. Dabei werden die Rechnungen an die Versicherungsgesellschaften gesendet und die Beträge der eingereichten Rechnungen werden zusammengefasst und den Unterlagen beigefügt. Damit Ihre Rechnungen von der privaten Krankenversicherung erstattet werden, müssen die Behandlungen als medizinisch notwendig anerkannt und gemäß den Vertragsbedingungen abgedeckt sein.

Beim Krankentagegeld handelt es sich um eine private Zusatzversicherung, die dazu dient, wegfallende Einnahmen im Krankheitsfall teilweise zu kompensieren. Für Angestellte, die in die gesetzliche Krankenversicherung einzahlen, besteht gemäß gesetzlicher Vorgaben eine volle Lohnfortzahlung vom Arbeitgeber für die ersten 6 Wochen im Krankheitsfall. Ab dem 43. Tag, also ab der 7. Woche, entfällt jedoch die Lohnfortzahlung, und anstelle dessen wird ein Krankengeld von der gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt, das nicht dem Niveau der Lohnfortzahlung entspricht. Um diese Einkommenslücke zu schließen, haben Angestellte in der gesetzlichen Krankenversicherung die Möglichkeit, eine private Krankentagegeld-Zusatzversicherung abzuschließen.

Für Angestellte oder Selbstständige, die das gesetzliche Krankenversicherungssystem verlassen und in die private Krankenversicherung wechseln, wird die Bedeutung des Krankentagegeldes noch größer, da das Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung entfällt. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, beispielsweise 200€ pro Tag ab dem 43. Tag der Krankheit für Angestellte oder ab dem 23. Tag für Selbstständige zu vereinbaren.

Das Krankentagegeld stellt somit eine wichtige Absicherung dar, um den Verlust von Einkommen während längerer Krankheitszeiträume zu minimieren. Durch den Abschluss einer entsprechenden Zusatzversicherung können Arbeitnehmer sowohl in der gesetzlichen als auch in der privaten Krankenversicherung finanziell besser abgesichert sein, falls sie im Krankheitsfall auf eine längere Lohnfortzahlung angewiesen sind.

Durch den Abschluss einer Anwartschaftsversicherung ruht das eigentliche Versicherungsverhältnis, und Sie haben während dieser Zeit keinen Anspruch auf Leistungen aus dem Vertrag. Stattdessen gewährt Ihnen die Anwartschaftsversicherung das Recht, den Vertrag zu einem späteren Zeitpunkt in einen regulären Vertrag umzuwandeln. Ein großer Vorteil besteht darin, dass keine erneute Gesundheitsprüfung erforderlich ist, da der Gesundheitszustand während der Anwartschaftszeit eingefroren wird. Eine Verschlechterung Ihres Gesundheitszustands wird also nicht berücksichtigt.

Je nach Vertragsgestaltung ist es sogar möglich, mit einer „großen“ Anwartschaftsversicherung bereits Altersrückstellungen zu bilden. Dies ist besonders sinnvoll, wenn Sie bereits im Voraus wissen, dass Sie auf jeden Fall in die private Krankenversicherung eintreten oder dorthin zurückkehren möchten.

Der Abschluss einer Anwartschaftsversicherung bietet somit die Möglichkeit, sich zukünftig den Zugang zu einer privaten Krankenversicherung zu sichern, ohne sich erneut einer Gesundheitsprüfung unterziehen zu müssen. Darüber hinaus können Sie in bestimmten Fällen bereits Altersrückstellungen aufbauen, um eine solide finanzielle Grundlage für Ihren späteren Eintritt in die private Krankenversicherung zu schaffen.

Um den Gesundheitszustand langfristig abzusichern, empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Ähnlich wie bei anderen Versicherungsbereichen, in denen Versicherungsgesellschaften den Gesundheitszustand potenzieller Kunden berücksichtigen, ist es ratsam, den eigenen Gesundheitszustand frühzeitig einzufrieren. Insbesondere für junge Menschen kann es daher sinnvoll sein, eine Anwartschaftsversicherung abzuschließen. Diese Versicherung sichert den Zugang zur privaten Krankenversicherung zu einem späteren Zeitpunkt und erfordert häufig nur einen geringen monatlichen Beitrag.

Es ist auch wichtig anzumerken, dass ein Wechsel in das private Krankenversicherungssystem nicht für jeden möglich ist. Für diejenigen, bei denen ein Wechsel möglich ist, gilt die Empfehlung: Je früher, desto besser! Nur durch eine längere Vertragslaufzeit können ausreichend Altersrückstellungen gebildet werden, um die Beiträge im Rentenalter moderat zu halten. Private Krankenversicherer sind gesetzlich dazu verpflichtet, 10% der Krankenversicherungsbeiträge als Altersrückstellungen für ihre Kunden anzulegen.

Indem man frühzeitig den eigenen Gesundheitszustand absichert und langfristig in die private Krankenversicherung investiert, kann man die Vorteile einer umfassenden Absicherung und moderaten Beiträge im Alter genießen. Eine vorausschauende Planung und der rechtzeitige Abschluss einer Anwartschaftsversicherung können somit einen wesentlichen Beitrag zur finanziellen Sicherheit im Zusammenhang mit der privaten Krankenversicherung leisten.