Kritik am garantierten Rentenfaktor: Warum die freie Verfügung des Kapitals vorteilhaft ist

Inhaltsverzeichnis

  1. Der garantierte Rentenfaktor: Eine kritische Betrachtung der Verrentung
  2. Beispielrechnung: Fokus auf Lebensdauer und Rentengarantiezeit
  3. Rentengarantiezeit: Schutz für die Hinterbliebenen
  4. Vorteile der freien Kapitalverfügung: Kontrolle und finanzielle Flexibilität
  5. Zusammenfassung

1. Der garantierte Rentenfaktor: Eine kritische Betrachtung der Verrentung

Der garantierte Rentenfaktor spielt eine entscheidende Rolle bei der optimalen Gestaltung Ihrer Altersvorsorge. Er gibt an, wie viel Rente pro Einheit des Kapitals gezahlt wird und ist ein wichtiger Aspekt bei der Berechnung Ihrer Altersrente.

Nehmen wir ein Beispiel:

Angenommen, Sie haben in einem Altersvorsorgevertrag 500.000€ angespart und erhalten einen Rentenfaktor von 25€ pro 10.000€ Kapital. Dieser Rentenfaktor ergibt eine garantierte Leibrente von 1.250€ pro Monat. Das Versicherungsunternehmen zahlt Ihnen regelmäßig diesen monatlichen Betrag bis zu Ihrem Ableben aus. Der Rentenfaktor spielt dabei eine entscheidende Rolle bei der Planung Ihrer Altersvorsorge, da er die Höhe Ihrer regelmäßigen Rentenzahlungen bestimmt.

Jetzt stellt sich jedoch die Frage, ob es sinnvoll ist, das Kapital gemäß des Rentenfaktors zu verrenten oder ob es vorteilhafter ist, über das Kapital frei verfügen zu können. In diesem Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf den garantierten Rentenfaktor und beleuchten die Vor- und Nachteile der freien Kapitalverfügung.

2. Beispielrechnung: Fokus auf Lebensdauer und Rentengarantiezeit

Sie verlieren Ansprüche auf Ihr Kapital:

Um den Nachteil der Verrentung im Vergleich zur freien Kapitalverfügung zu verdeutlichen, betrachten Sie erneut das obige Beispiel: Angenommen, Sie haben 500.000 Euro Kapital angespart und entscheiden sich aktiv dafür, Ihr Kapital gemäß eines garantierten Rentenfaktors von 25 Euro pro 10.000 Euro Kapital lebenslang zu verrenten. Dadurch erhalten Sie eine monatliche Leibrente von 1.250 Euro bis zum Ableben, geben aber sämtliche Ansprüche auf das frei verfügbare Kapital von 500.000 Euro an die Versicherungsgesellschaft ab.

Die Verrentung ist meist ein gutes Geschäft für die Versicherungsgesellschaft:

Um die Tragweite dieser Entscheidung zu verdeutlichen, betrachten wir die mathematischen Auswirkungen: Wenn wir die monatliche Rente von 1.250 Euro durch das Kapital von 500.000 Euro teilen, ergibt sich eine Dauer von 400 Monaten oder 33,33 Jahren, die der Versicherungsnehmer mindestens leben muss, um insgesamt 500.000 Euro als Rente erhalten zu haben. In dieser Zeit hätte man mit einem Kapital von 500.000 Euro viele erlebnisreiche Erfahrungen machen können. Zusätzlich muss man die Opportunitätskosten berücksichtigen, da die 500.000€ am Kapitalmarkt mit einer konservativen Anlage hätten investiert werden können. Hier lassen sich auch mit einer konservativen Anlage während der Rentenzeit solide Renditen erzielen.

Angenommen der Versicherungsnehmer entscheidet sich für die monatliche Verrentung. Was passiert, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt? In diesem Fall tritt die Rentengarantiezeit in Kraft.

3. Rentengarantiezeit: Schutz für die Hinterbliebenen

Rentenversicherungen ermöglichen es, eine Rentengarantiezeit zu vereinbaren. Diese Zeit legt fest, wie lange die Erben die Rentenzahlungen erhalten, wenn der Versicherungsnehmer verstirbt. Wenn beispielsweise eine Rentengarantiezeit von 10 Jahren vereinbart wurde, werden die monatlichen Leibrentenzahlungen für 10 Jahre an die Erben fortgesetzt, um ihnen eine finanzielle Absicherung zu gewährleisten.

Allerdings erlischt bei der ursprünglichen Entscheidung des Versicherungsnehmers für eine monatliche Leibrente jeglicher Anspruch auf das bisher angesparte Kapital. Der Versicherer profitiert in der Regel erheblich von der Auszahlung einer Leibrente, da er 500.000 Euro zu Beginn der Verrentung erhält und sofort damit wirtschaften kann. Als Gegenleistung muss nur ein Bruchteil davon monatlich an den Versicherungsnehmer zurückgezahlt werden.

4. Vorteile der freien Kapitalverfügung: Kontrolle und finanzielle Flexibilität

Einige Menschen entscheiden sich bewusst gegen die Verrentung und wählen stattdessen die freie Verfügung über ihr Kapital aus verschiedenen Gründen. Die freie Kapitalverfügung bietet Flexibilität und Kontrolle über das eigene Vermögen. Sie können das Kapital individuell nach Ihren Bedürfnissen und Zielen für Investitionen, größere Anschaffungen oder die Unterstützung von Familie und Angehörigen einsetzen.

Ein weiterer Vorteil besteht in der potenziell höheren Rendite. Durch die Selbstverwaltung und Investition des Kapitals haben Sie die Chance, zusätzliche Erträge zu erzielen. Angenommen, Sie entscheiden sich für die freie Verfügung Ihres Kapitals im Alter und lassen 500.000 Euro am Kapitalmarkt anlegen. Sie erzielen damit eine angenommene durchschnittliche Rendite von 4 Prozent pro Jahr. Das bedeutet, dass Ihr Kapital jährlich um 20.000 Euro wächst (nicht inflationsbereinigt).

Die benötigte Rente wird dem EIGENEN Kapital entnommen:

Im Gegensatz zur monatlichen Leibrente können Sie jedes Jahr den benötigten Betrag einmal jährlich entnehmen, zum Beispiel 15.000 Euro (1.250 Euro * 12 Monate). Dadurch behalten Sie im Vergleich zur Verrentung weiterhin vollen Anspruch auf Ihr Kapital, das sich für Sie am Kapitalmarkt verzinst. Zusätzlich kann das Kapital im Todesfall sogar vollständig vererbt werden.

Profitieren Sie von maximaler Flexibilität während der Rente:

Die freie Kapitalverfügung ermöglicht es Ihnen, das Kapital im Alter flexibel zu nutzen, um unvorhergesehene Ausgaben oder finanzielle Herausforderungen zu bewältigen. Sie können nie vorhersagen, welche unerwarteten Kosten oder finanziellen Belastungen im Laufe des Lebens auftreten können. Bei der Verrentung ist Ihr angespartes Kapital jedoch nicht mehr verfügbar, da es der Versicherungsgesellschaft gehört.

Im Gegensatz dazu ermöglicht Ihnen die freie Kapitalverfügung, schnell auf solche Situationen zu reagieren und das Vermögen gemäß Ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Sie können beispielsweise flexibel auf das Geld zugreifen, wenn unerwartete medizinische Kosten oder andere Ausgaben auftreten, ohne auf eine monatliche Rente beschränkt zu sein.

5. Zusammenfassung

Die Wahl liegt bei Ihnen:

Letztendlich liegt die Entscheidung, ob man sein Kapital gemäß des garantierten Rentenfaktors verrentet oder die freie Verfügung bevorzugt, in der persönlichen und individuellen Wahl des Einzelnen. Während die Verrentung durch den garantierten Rentenfaktor eine gewisse Sicherheit und Stabilität suggerieren kann, beeinflussen die rationalen Argumente viele Menschen dazu, ihr Kapital nicht zu verrenten. Aspekte wie Flexibilität, Kontrolle und eine potenziell höhere Rendite sprechen klar für die freie Kapitalverfügung.

Auf unsere Unterstützung können Sie zählen:

Unser spezialisiertes Unternehmen unterstützt Sie bei Ihrer Altersvorsorge und vermittelt Verträge, die Ihnen die freie Kapitalverfügung steueroptimiert und zu besten Kondtionen ermöglichen. Kontaktieren Sie uns noch heute, um weitere Informationen zu erhalten. Wir prüfen gerne für Sie, ob Sie in Ihrem aktuellen Vertrag die Möglichkeit der freien Kapitalverfügung haben.

Malte Christesen

Geschäftsführender Gesellschafter

Finanzanlagenfachmann (IHK)
Versicherungsmakler (IHK)
Fachmann für Honorarberatung (DMA)

  • Ulzburger Straße 289
    22850 Norderstedt